Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ verliehen
Endlich konnte der Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“, der bereits im Februar 2020 der Grund- und Mittelschule (GMS) Buchbach zugesprochen wurde, übergeben werden. Das Schulfest bildete dazu den feierlichen Rahmen, um vor großer Kulisse aus Schülern, Lehrerkollegium, Vertretern des Schulverbandes und den zahlreichen Eltern, die offiziellen Insignien für diesen Titel zu übergeben. Seit März 2020 durfte die GMS Buchbach zwar den Titel führen, das sichtbare Zeichen hierfür verhinderte bislang Corona. Das Schulfest bot nun den entsprechenden Rahmen und wurde mit einer kleinen Feierstunde in der Aula der GMS Buchbach eingeläutet.
Dazu war Sarah Bergh-Bieling als Vertreterin vom Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, von München angereist um nicht nur die Urkunde, sondern auch das Schild „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, offiziell zu übergeben. Der Schulleiter Dr. Simon Dörr schilderte nochmals die Beweggründe und den langen Weg mit zahlreichen Projekten, die die Bewerbung um diesen Titel begleitet haben und hob dazu besonders den verantwortlichen Projektlehrer Harald Langmeier hervor.
Mehr als 92 Prozent aller am Schulleben beteiligten Schüler, Lehrer, Mitarbeiter und Personal der offenen Ganztagsschule haben sich verpflichtet, gegen Rassismus aller Art einzutreten und dieses Thema präsent zu halten. Um die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" mit Leben zu füllen, hat sie unter der Federführung von Lehrer Harald Langmeier und der Schülermitverwaltung, zudem ein Motto für die Schule entwickelt, um zu erklären, was sie unter einer Schule mit Courage verstehe: „Jeder ist anders – alle sind gleich“, dazu gehört, aufeinander zu achten, zueinander zu stehen, Mut zu zeigen, zusammen zu wachsen, voneinander zu lernen und miteinander zu hoffen. Dieses Motto passt nicht nur gut zu ihrem Anspruch als Courage-Schule, sondern könne aktuell allen Mut geben, um die derzeitigen Krisen durchzustehen. Das dazugehörige Schild ist an der Eingangstüre der Schule angebracht.
Vor der offiziellen Verleihung überbrachte die Dritte Bürgermeisterin Maria Vitzthum die Grüße des Marktes Buchbach und brachte ihre Freude über diese Verleihung zum Ausdruck. Sie betonte: „Rassismus ist nicht vererbbar, sondern anerzogen, er sollte nicht geleugnet, sondern angesprochen und dagegen angegangen werden“. Sie dankte dafür dem Lehrerkollegium der GMS Buchbach, das mit verschiedenen nachhaltigen Projekten dieses Thema verfolge.
Schließlich hat Sarah Bergh-Bieling nach zwei Jahren des Wartens offiziell die Urkunde an die Bürgermeisterin Maria Vitzthum und das Schild an die Schulleitung, Schüler und Vertreter des Schulverbands, Bürgermeister Roland Kamhuber aus Schwindegg, überreicht, mit der der Titel nun sichtbar für alle geführt werden kann. Aus dem Urkundentext geht hervor, dass die GMS Buchbach damit ein „Zeichen gegen alle Formen von Diskriminierung und Rassismus für ein gewaltfreies und respektvolles Miteinander setzt, das über die Schule in die Region Buchbach hineinwirkt. Mit ihrem Engagement seien sie ein Vorbild für andere Schüler/innen.“
Sarah Bergh-Bieling sprach dabei den Rassismus allgemein und an Schulen an und forderte, dass das Schild für jedermann sichtbar angebracht werden solle. Es gäbe jeden Tag noch Vorfälle von Rassismus an den Schulen, daher sollte mindestens jährlich ein Projekt oder Aktion zum Thema Rassismus durchgeführt werden, wofür sie gerne eine finanzielle Unterstützung gewähren würden.
Mit dem Projekt „Gewaltfreie Kommunikation“, das von einheimischen Firmen und den Banken gefördert wurde, startete die aufwändige Bewerbung. Damit hat man die Möglichkeit, Konflikte oder Streits konstruktiv zu beenden. Wobei es auf die gegenseitige Wertschätzung ankommt. Gestartet wurde damals mit den Klassen 6a und 9a und wurde in der Folge auf die ganze Schule ausgedehnt. Ziel war es, so Schulleiter Dr. Simon Dörr, in der ganzen Schule mit der „Gewaltfreien Kommunikation“ zu arbeiten. Die Giraffe und der Wolf waren die Leit- und Symbolfiguren, an denen sich das Projekt orientierte und den Schüler sinnbildlich die gegensätzlichen Bedürfnisse und Gefühle vor Augen führte.
Dr. Dörr versprach zum Ende des Festakts, dass an ihrer, seiner Schule der Rassismus keine Chance haben soll und sie daher bewusst aktiv dagegen eintreten werden. Er will eine Schule, die offen, inklusiv und sicher ist, in der alle Menschen wertschätzend miteinander umgehen. Er wies dabei auf die Flüchtlingskinder an der Schule hin, die 10 % aller Schüler ausmachen. Er forderte, dass alle Schüler und jeder Einzelne der Schule sich dieser Auszeichnung würdig erweisen. Mit dem gemeinsamen Lied „Menschenkinder, von Adel Tawil, und dem anschließenden Start der Luftballone wurde der Festakt beendet und nahtlos auf das Schulfest mit zahlreichen Aktionen und der Bewirtung durch den Elternbeirat, unter der Führung von Nicole Rott, übergeleitet.
Text: Franz Rampl
Fotobeschreibung:
oberes Foto:
v.l. Schwindeggs Bürgermeister Roland Kamhuber, als Vertreter des Schulverbands; Projektlehrer Harald Langmeier; Sarah Bergh-Bieling, Vertreterin Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage; Leon Läuger, Schüler 7a; Markus Mayerhöfer, Konrektor; Dr. Simon Dörr, Rektor und Schulleiter; Buchbachs 3. Bürgermeisterin Maria Vitzthum mit der Verleihungsurkunde; nach der Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ (ram)
unteres Foto:
Mit dem Start der Luftballone, die vorher in der Aula beim Lied „Menschenkinder“ einen festlichen Rahmen bildeten, sollte der Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ in die Region hinausgetragen werden (ram)